Ein Tag bei Baylab Plastics Leverkusen
Als wir früh am Morgen vor Tor 11 bei Bayer in Leverkusen standen, blickten wir zunächst erstaunt in die Höhe, zu den gewaltigen Schornsteinen des Chemiekonzerns. Dort wurden wir schon von unserem Betreuer erwartet, der uns den Tag lang begleiten sollte. Mit ihm machten wir uns auf den Weg zu unserer Werkshalle, in der wir den Tag verbringen würden. Als wir schließlich dort ankamen, erwarteten uns schon zwei weitere Betreuer und ein Stuhlkreis in dem wir zusammen etwas über Bayer und den Tagesablauf erfahren sollten. Nach einem kleinen Rundgang in unserer Werkshalle wurden uns die Arbeitsteilbereiche vorgestellt, in denen wir uns den Tag lang bewegen sollten, das Finanz-, Design-, Produktions- und Forschungsteam. Aus diesen vier beruflichen Bereichen konnten wir uns einen aussuchen, in dem wir gerne arbeiten wollten.

Das Finanzteam war für die gesamte Wirtschaft unseres „virtuellen Unternehmens“ und einen möglichst niedrigen Preis unseres Produktes verantwortlich. Das Produkt das wir an diesem Tag produzieren und vermarkten durften, war ein Trinkbecher mit außergewöhnlicher Zusatzfunktion: eisgekühlte Getränke zu liefern.
Das Designteam hatte die Aufgabe, mittels Umfragen die Farbe des Bechers fest zu legen und diese dem Produktionsteam mitzuteilen. Für die eigentliche Produktion des Bechers war das Produktionsteam verantwortlich, welches die ersten Produktionsversuche zur Qualitätsprüfung dem Forschungsteam übergab, worauf hin dieses die weitere Produktion freigab.
Um 12:00 Uhr gab es dann Mittagessen in der werkseigenen Kantine. Nach dem Essen trafen wir uns in unserem Stuhlkreis und wurden über Berufsmöglichkeiten und Karrierechancen bei Bayer aufgeklärt. Danach verging die Zeit wie im Fluge, das Produktionsteam produzierte die Becher in der gewünschten Farbe – pink, wie es die Akzeptanzumfrage ergeben hatte – und überreichte die ersten zehn Exemplare der Produktion an das Forschungsteam, welches nach der Qualitätsprüfung die weitere Produktion frei gab. Während unser Produkt in der Spritzgussmaschine hergestellt wurde, arbeitete das Finanzteam daran, den Verkaufspreis des Bechers möglichst noch weiter zu drosseln aber trotzdem die Gewinnzone des Unternehmens möglichst groß zu halten.
Am Ende des Tages hatten wir 102 Becher hergestellt und damit unser vorgestelltes Tagespensum von 100 Bechern voll erreicht. Schließlich stellte das Finanzteam seine Ausarbeitungen vor, woraus resultierte, dass der Becher auf dem Markt 0,99 € Kosten würde. Glücklicherweise hatte das Designteam bei einer stichprobenhaften Käuferbefragung bei 60% eine entsprechende Marktpreisakzeptanz festgestellt und spricht mit einem kleinen Werbespot weitere potentielle Käufer an. Um ca. 16:00 Uhr kam es dann zum Feedback, das ohne Ausnahme positiv ausfiel, und zur Verabschiedung. Letzten Endes bekam jeder Teilnehmer vier Becher aus eigener Produktion, aber das war nicht alles, was wir aus dem Tag bei Baylab Plastics mitgenommen haben, sondern auch positive Erfahrungen und für manche sogar einen Richtungswechsel in der zukünftigen Berufswahl.

Kenan Erdem, Michael Zhao