Am 7. Mai 2023 durften wir mit großer Vorfreude unsere zehn türkischen Austauschpartner:innen auf dem Parkplatz des ASGs empfangen, die aus der 3.000 km entfernten Partnerstadt, Burhaniye (Balıkesir), angereist waren. Gleich nach der ersten Bekanntschaft mit den Gastfamilien ist aufgefallen, dass die Kommunikation auf Englisch keine Hürde darstellte. Nachdem alle Energie für die nächsten sieben Tage getankt hatten, konnte es am Montag mit einem gemeinsamen Frühstück losgehen. Anschließend fand eine Führung durch das Schulgebäude statt, wobei unser Schulleiter, Herr Jürgensen-Engl, die türkischen Gäste herzlich willkommen hieß.Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Mensa, widmeten wir uns unserem gemeinsamen Projekt mit dem Titel „The Bridge of Sustainability“. Wir überlegten gemeinsam, welchen Beitrag wir zu einem nachhaltigeren Leben leisten könnten und setzten unsere Ideen und Ziele im Laufe der Woche um.
Am Dienstag und Donnerstag lernten unsere Austauschpartnern die Städte Köln und Bonn näher kennen, wobei die deutschen Schüler:innen Vorträge zu den jeweiligen Orten präsentierten. Neben der Dombesichtigung und einer Bootstour über dem Rhein, durfte das Probieren der klassischen Reibekuchen in der Altstadt nicht fehlen – die alle besonders köstlich fanden. In Bonn bekamen die Schüler:innen durch den Besuch des Museums „Haus der Geschichte“ einen Einblick in die deutsche Zeitgeschichte und erkundeten die Gegend mithilfe einer Stadtrallye.
Der Mittwoch startete mit dem Besuch am deutschen Schulunterricht, an das sich eine Begegnung mit dem Bürgermeister Herrn Breuer im Rathaus anschloss. Im Anschluss arbeiteten wir weiter an unserem Projekt und beschäftigen uns mit den 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung. Den Tag haben wir mit einem gelungenen Kegelabend ausklingen lassen. Dabei kam auch die Karaoke Anlage zum Einsatz, die dazu beitrug, dass sich sowohl die türkischen als auch die deutschen Schüler:innen in einem Kreis zusammenschlossen und den türkisches Klassiker „Halay“ tanzten. Vermeintliche kulturelle Unterschiede waren hier kaum noch zu erkennen, denn alle lernten schnell die Schritte für den Tanz. Die Atmosphäre an diesem Abend und auch den Rest der Woche, machte die Gedanken an einen baldigen Abschied nicht leichter.
Am Freitag fuhren wir in das Braunkohle-Tagebau Garzweiler, wo sich ca. 1,2 Milliarden Tonnen Braunkohle lagern. Die Kohle wird ausschließlich zur Stromerzeugung in den nahe gelegenen Kraftwerken genutzt. Aber wie kommt diese Braunkohle eigentlich ins Kraftwerk und vor allem in die Steckdose? Diese und viele weitere Fragen wurden uns im Rahmen der Tagebaubesichtigungen beantwortet, sodass wir innerhalb unseres Nachhaltigkeitsprojekt interessante Erkenntnisse dazu gewannen.
Der Schulhof füllte sich am freitagabends bei sonnigem Wetter, denn unser Abschlussfest stand an. Das offene Buffet bestand aus selbst gemachten und mitgebrachten leckeren Speisen. Zu kühlen Getränken besichtigten die Eltern mit einem „Gallery Walk“ die Ergebnisse aus unserer Projektarbeit, die wir auf Plakaten darstellten. Im Laufe des Abends kam bei den meisten schon Wehmut auf, weil wir einander nicht verlassen wollten. Denn so schnell die Woche vorüberging schien, standen wir nach sechs Tagen schon wieder auf dem Parkplatz des ASGs, um uns zu verabschieden. Wir alle wussten, dass hier der erste Abschnitt des Austausches, und eine damit verbundene wunderschöne Zeit enden würde.
Besonders dankbar sind wir für die große Unterstützung, die wir durch die Deutsch-Türkische-Jugendbrücke und den Partnerschaftsverein Hürth erfuhren. Wir können es schon kaum erwarten, unsere Austauschpartner:innen Ende September in Burhaniye besuchen zu dürfen.