Bericht über die Deutsche SchülerAkademie

Dieses Jahr durfte ich bei der Deutschen Schüler Akademie dabei sein. Zunächst sollte ich angeben, welchen Kurs ich gerne hätte. Nach einer Weile kam die Bestätigung, dass ich den Kurs 3.2 „Von Lava bis Fieber – Hitze in Physik und Medizin“ in der Grovesmühle wahrnehmen darf. Bei unserem Kurs wurde vorausgesetzt, dass wir zuvor eine Session mit jemandem aus dem Kurs vorbereiten sollten, um der Gruppe ein Unterthema vorzustellen. Ich hatte mit einem anderen Teilnehmenden aus meinem Kurs das Thema „Haut und Verbrennung“ ausgesucht.

In einer Videokonferenz haben wir uns ein paar Tage vorher über die Einzelheiten mit einem Kursleiter abgesprochen. Doch alles in allem nahm es nicht sehr viel Zeit ein, das vorzubereiten.

Anfang Juli ging es dann für mich nach Sachsen-Anhalt. Eingebettet in weitläufigen Feldern befinden sich die Fachwerk-Häuser der Grovesmühle in ruhiger Lage. Ich wurde direkt freundlich empfangen und habe mein Zimmer bezogen. Danach bestritt ich mit ein paar anderen bereits anwesenden Teilnehmern die Standort-Ralley. Am Nachmittag gab es dann das erste Plenum. In der darauf folgenden Kurseinheit haben wir uns zunächst locker kennengelernt mit einem Rätsel, dass wir als Gruppe lösen sollten. Am Ende des Rätsels gab es Lava-Cake für alle aus dem Kurs. Danach gab es Freizeit, in der man sich mit anderen hat unterhalten können.

Die nächsten Tage verliefen immer nach dem selben Schema. Morgens um 6:50 Uhr konnte man joggen gehen, um 7:30 Uhr gab es Frühstück. Danach versammelten sich alle im Plenum und gingen anschließend in die morgendliche Kursschiene. Nach einer kurzen Kaffee-Pause wurde die Kurseinheit fortgesetzt. Das darauf folgende Mittagessen mit Dessert markierte das Ende der morgendlichen Kursschiene. Es folgte eine KüA-Schiene. KüA ist eine Abkürzung und steht für kursübergreifende Aktivitäten. Das konnte wirklich alles sein. Von Musikalischem, wie beispielsweise Band, Chor und Orchester, über Sportliches, wie Volleyball, Judo oder Tanzen, bis hin zu spezifischen Dingen, wie LaTeX, Niederländisch oder Cubing. Auch Gesellschaftsspiele, Theater und Diskussionsrunden wurden als KüA angeboten. Das Angebot ist gewaltig und jeder durfte sich melden, wenn er Vorschläge hat, was er gerne als KüA anbieten würde.

Daraufhin folgte eine Kaffee-und-Kuchen-Pause und anschließend die Nachmittags-Kursschiene. Nach dem Abendessen war dann wieder Freizeit, beziehungsweise KüA-Angebot. Nach einer Weile entwickelten sich auch ganz eigene KüA’s, wie das Poolnudel-Fechten und das U-Boot-Surfen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Es gab auch eine Exkursion, wo man zwischen drei verschiedenen Orten wählen konnte. Unter Anderem gab es die Harzwanderung, bei der ich dabei gewesen bin.

Für die Band, das Orchester, den Chor und das Theater gab es Möglichkeiten aufzutreten. Auch der Kammerchor, der sich gebildet hatte und ein Duett eines Pianisten und eines Cellisten durfte dort auftreten. Beim Werkstatt-Abend zeigte man gegen Halbzeit der Akademie, was man alles schon geschafft hat. Das Theater hatte eine Aufführung im Amphitheater gegeben. Auf einem Abschlusskonzert wurde das Endergebnis vorgeführt. Zu dem Auftritt in der Martini-Kirche kamen auch Menschen aus den umliegenden Dörfern. Ich hatte mich für die Akademie-Zeit in der Band als Bassistin gemeldet. Wir spielten ein Set aus drei Liedern. Am letzten Abend haben wir als Band spontan den Übergang zur Abschlussparty eingeleitet.

Apropos Party: es gab auch eine Halbzeit Party. Im Heizhaus wurde bis früh am Morgen laut und wild gefeiert. Es gab Getränke und Mitternachtssnacks und die Musik wurde von uns selbst in einer Liste zuvor ausgesucht.

Aber nun zum Ernst der Sache. Es wurde nicht nur gefeiert, sondern man hat in den Kursen weiterhin gearbeitet. In meinem Kurs waren da einige Highlights: wir durften Blut abnehmen, Blutdruck messen, im Labor Versuche durchführen und spontane Präsentationen, beispielsweise über Präsentationsmedien, halten. Auch wurde ein Augenmerk auf das wissenschaftliche Schreiben gelegt. In einer Doku sollten wir festhalten, was wir thematisch im Kurs behandelt haben. Dabei wurden die Texte immer wieder von den Kursleitenden korrigiert. Nachdem man die Verbesserungen eingebracht hatte, konnte man sich wieder Feedback holen. Am Ende kamen etwa 25 Seiten Doku zu unserem Kurs heraus. Die bekamen wir zur Erinnerung zur Verfügung gestellt.

Und wenn ich hier schon von Erinnerungen rede, dann möchte ich nochmal auf all die tollen Menschen eingehen, die ich dort getroffen habe. Es wurden tiefgründige Gespräche geführt, über Fragen der Wissenschaft und Philosophie gesprochen und auch gesellschaftlich/politische Themen, wie das Gendern debattiert. Doch all das mit dem nötigen Respekt. Man hatte immer das Gefühl, dass man willkommen war. Jeder hat mit einem gesprochen, wenn man mal irgendwo alleine war, konnte man sich zu jemandem setzen und wurde immer freundlich empfangen. Diese Mentalität, dass jeder so ist, wie er ist und jeder so sein darf, wie er ist, war über die ganze Akademiezeit vertreten. Ob albern, schüchtern, laut, wissbegierig. Man musste sich nie verstellen, sondern wurde immer geachtet.

Zwar sind die sechzehn Tage schnell vorüber, doch die Erinnerungen, an Abende am Lagerfeuer, tolle Gespräche, lustige KüA’s und eine wundervolle Atmosphäre bleiben.

Auch das Merch-Shirt, welches wir selbst designt hatten, erinnert an die fantastische Zeit. Ich vermisse die Akademie mit jedem Tag und freue mich umso mehr, dass es an dem Punkt noch nicht vorbei war. Am Abschiedstag flossen zwar Tränen, doch man schreibt sich Briefe, Nachrichten, plant Nachtreffen, alle gemeinsam, oder als Kurs und bleibt doch letztlich in Kontakt mit den Menschen, die die Erinnerungen an zwei Wochen Akademie in der Grovesmühle teilen.

Durch den CdE (Club der Ehemaligen) kann man auch mit anderen Akademieteilnehmenden Kontakt knüpfen, sich über die Akademiezeit austauschen und an exklusiven Akademien teilnehmen. Zwar versuche ich hier einiges zu beschreiben, doch wirklich verstehen wird man das wohl nur, wenn man selbst bei einer Akademie war.

Wenn auch du Lust hast, bei einer Akademie dabei zu sein, dann informiere dich und sprich mit deinen Lehrern. Du kannst dich auch mit Eigeninitiative bewerben, sogar,wenn dich deine Schule nicht vorgeschlagen hat.