Am 27. Februar besuchten wir, der ev. Religionskurs der Q2, gemeinsam die Synagoge in der Roonstraße in Köln. Wir haben uns alle zusammen an der Bahn in Hürth-Kalscheuren getroffen und sind zusammen mit Frau Ohliger und Frau Rohe zur Synagoge gefahren. Dort angekommen hat uns ein freundlicher Mann begrüßt und uns erklärt, dass wir durch eine Sicherheitskontrolle müssen. Uns ist direkt das Polizeiauto aufgefallen, welches vor der Synagoge stand, und der Mann hat uns erklärt, dass diese Sicherheitsvorkehrungen leider notwendig sind.
Obwohl wir es im Alltag vielleicht nicht merken, ist der Antisemitismus in Deutschland immer noch sehr präsent. Leider zu oft werden Anschlage auf Synagogen ausgeübt, weshalb dieser Schutz notwendig ist, um die Gemeinde zu schützen. Wie man es auch im Flughafen kennt, wurden unsere Rucksäcke durchleuchtet. Anschließend haben wir den Eingangsbereich betreten und unsere Jacken und Taschen in die Garderobe gehangen. Alles war sehr hell und großräumig und wir haben uns sofort wohl gefühlt. Schon begrüßte uns Frau Bugaeva und führte uns in ein kleines Museum, um uns ein bisschen über die Synagogengemeinde und die jüdischen Feste zu erzählen. Die Kölner Synagogengemeinde ist übrigens die älteste Synagogengemeinde nördlich der Alpen. Wir haben gelernt, dass die Juden es nicht leicht in Köln hatten und haben. Die Verfolgung, Ausschließung und Diskriminierung von Juden fängt nicht „erst“ mit dem Nationalsozialismus an. Schon 1424 verbannte der Kölner Rat die Juden aus der Stadt.
Während des Holocaustes wurden mehr als 6 Millionen Juden ermordet. Und auch nach dem Ende des NS-Regimes ist die antisemitische Haltung vieler leider nicht erloschen. Frau Bugaeva berichtete traurig, dass viele Mitglieder der jüdischen Gemeinde Diskriminierung und Angst in ihrem Alltag erleben.
Des Weiteren haben wir uns mit Frau Bugaeva über die jüdischen Feste ausgetauscht, welche wir im Unterricht vorher schon kennengelernt haben. Anschließend sind wir eine Treppe, zur Frauenempore, hochgegangen, von wo wir einen hervorragenden Blick auf den Rest der Synagoge hatten. Frau Bugaeva hat uns viel über die Jugend in der Synagogengemeinde mitgeteilt und uns den Jewrovision Songcontest vorgestellt. Dort treten die deutschen jüdischen Gemeinden jährlich gegeneinander an und batteln sich mit selbstgeschriebenen Songs und Choreografien zu einem bestimmten Motto.
Am Ende haben wir noch dazugelernt, dass es nicht so einfach ist, zum Judentum zu konvertieren, da die Religion immer durch die Mutter weitergegeben wird. Um später beizutreten, muss man sehr lange in eine Schule gehen und hat dann immer noch keine Garantie aufgenommen zu werden.
Zuletzt sind wir als Kurs gemeinsam etwas essen gegangen, um dann gestärkt wieder zur Schule zu fahren.
Es war ein schöner Ausflug!
Hannah Sturm und Lotte Bongenberg