Anlässlich der anstehenden Europawahlen und der diversen politischen Herausforderungen der EU, haben sich Schülerinnen und Schüler der Q1 und Q2 in einem fächerübergreifenden Projekt auf den Weg nach Brüssel gemacht, um die pulsierende Herzschlagader Europas zu erkunden. Diese durch die Landesinitiative Europa-Schecks geförderte Bildungsreise war nicht nur eine Gelegenheit, historische und politische Einblicke zu gewinnen, sondern auch eine Chance, aktuelle Debatten hautnah zu erleben und eigene Perspektiven im Rahmen von medial eigenständig konzipierten Podcast-Sendungen zu entwickeln.
Europäische Kontroversen konnten im Gespräch mit dem EU-Abgeordneten Axel Voss (CDU) diskutiert werden: Als EU-Abgeordneter ist Voss bekannt für sein Engagement in den Bereichen Urheberrecht und digitale Innovation. Aber auch abseits dieser Themen konnten zahlreiche gesellschaftspolitische debattieret werden: Inwieweit kann die EU weitere Migration gesellschaftspolitisch und ökonomisch verkraften, wie gestaltet sich die zukünftige wirtschaftspolitische Entwicklung des EU-Binnenmarktes und wie kann man jenen Kräften begegnen, die das offene und freie Europa bedrohen? Dabei wurde vor allem Voss‘ Appell eindringlich, dass es bei den anstehenden Europawahlen mehr denn je darum gehe, für Demokratie und Freiheit in Europa einzustehen.
Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch des Hauses der Europäischen Geschichte, wo die Schülerinnen und Schüler in die faszinierende Geschichte und Vielfalt Europas eintauchten. Von den Wurzeln der europäischen Integration bis zu den Herausforderungen der Gegenwart bot das Museum eine facettenreiche und transnationale Reise durch die Epochen und Ereignisse, die den Kontinent geprägt haben.
Besonders inspirierend war jedoch die Möglichkeit für unsere Schülerinnen und Schüler, Interviews mit Young Professionals aus verschiedenen EU-Institutionen zu führen. Diese Gespräche lieferten nicht nur wertvolle, unmittelbare Einblicke in die Funktionsweise der EU und ihre Politikbereiche, sondern ermöglichten es den Schülerinnen und Schülern auch, ihre eigenen Gedanken und Ideen im Gespräch zu entwickeln. Als Resultat dieser Begegnungen arbeiten die Schülerinnen und Schüler nun an der Entwicklung eigener Podcasts. In diesen werden sie nicht nur ihre Eindrücke von der Reise teilen, sondern auch die Stimmen der jungen Fachleute einfangen und ihre Perspektiven auf die aktuellen Herausforderungen und Chancen der EU reflektieren.
Eine sozialhistorische Stadtführung rund um den Grand Place und das Europaviertel machte dann auch die Zusammenhänge von Architektur, Geschichte und Politik am Beispiel von Brüssel klar: So konnten sich die Lernenden bereits durch die Anlage des Rathauses mit den umherstehenden Gildengebäuden davon überzeugen, dass Lobbypolitik kein modernes, sondern althergebrachtes Instrument des Agenda-Setting gewesen ist und wie es der Stadt Brüssel durch taktisch motivierte Planung von Verwaltungsgebäuden, so zum Beispiel dem heutigen Sitz der EU-Kommission im Berlaymont, gelungen ist, Brüssel als Sitz zahlreicher EU-Institutionen zu etablieren
Die Brüssel-Exkursion war somit nicht nur eine Reise durch Geschichte und Politik und Architektur, sondern auch eine Reise zur eigenen Positionierung anlässlich der kommenden Europawahlen.
Das Projekt ist Teil der Landesinitiative Europa-Schecks NRW.