„Kulturhäppchen“ am Albert-Schweitzer-Gymnasium

„Man muss nicht die großen Bühnen in Köln besuchen, nein heute Abend hat die Bühne der Aula des Albert-Schweitzer-Gymnasiums all diese Bühnen in sich vereint“, umschrieb Schulleiter Thorsten Jürgensen-Engl begeistert den Kulturhäppchenabend. Im Rahmen des 50jährigen Jubiläums hatte sich am Donnerstag, den 21. November die Aula des ASG in einen kleinen Kultursalon verwandelt und in diesen ergoss sich ein Füllhorn kultureller Kostbarkeiten. Sowohl ehemalige Schülerinnen und Schüler als auch aktuelle Schülergenerationen und Lehrerinnen und Lehrer zauberten ein abwechslungsreiches Programm auf die Bühne, das die Besucher gleichermaßen begeisterte und berührte.
Bei kleinen Snacks und Getränken wurden sie von Delia Träger, Abitur 2012 und mittlerweile Journalistin bei Sat.1, ProSieben und Kabeleins durch den Abend geführt. „Es ist immer schön, hierhin zurückzukehren“, versicherte Delia Träger, die extra aus München angereist war, um zu moderieren.

Eröffnet wurde das Programm von Carsten Sebastian Henn, Abiturjahrgang 1993 mit einer Lesung aus seinem Bestseller „Der Buchspazierer“, dessen Verfilmung inzwischen eine halbe Million Menschen gesehen haben. In fesselnder Weise ließ er seine Charaktere aufleben und verriet auch manches Detail zu den Hintergründen seines Werkes als Hommage an das Lesen aber auch an seine Familie. Eine Tanzgruppe der Jahrgangsstufe 7 interpretierte unter der Leitung von Sabine Odenthal, die an diesem Abend von Alexa Kuhn vertreten wurde, den Song „Do You Love Me“ aus dem Film Dirty Dancing mit einer mitreißenden Choreografie. Auf diese lebendige tänzerische Darbietung folgte eine gesangliche Höchstleistung: Mezzosopranistin Katharina Morfa, die nach ihrem Abitur im Jahr 2008 in Berlin Operngesang studierte, verzauberte die Aula mit einer Arie aus „Madama Butterfly“ und der Briefszene der Tatjana aus „Eugen Onegin“ in ein Opernhaus und zog das Publikum in ihren Bann. Für einen eindrucksvollen Abschluss der ersten Programmhälfte sorgten im Anschluss die Schülerinnen und Schüler des Kurses „Darstellen und Gestalten“ der Jahrgangsstufe 10 unter der Leitung von Jennifer Rehling und Stefan Knappe mit einer Szenencollage zur Religions- und Meinungsfreiheit, die das Publikum zum Nachdenken anregte und zeigte, wieviel Potenzial und Leidenschaft in der Schulgemeinschaft steckt.

Während der Pause konnten die Gäste eine Ausstellung von Kunstwerken betrachten, die von Schülerinnen und Schülern verschiedener Jahrgangsstufen gestaltet worden waren.

Der zweite Kulturhäppchen-Block begann mit Ausschnitten aus dem Programm „Madonna meines Blutes“, mit dem Kornelia Deuter, Musiklehrerin am ASG, und die Pianistin Lena Langemann die Kulturszene des Rhein-Erftkreises in diesem Jahr bereits an verschiedenen Orten bereichert haben. Passagen aus den Liebesbriefen des Schriftstellers Erich Maria Remarque an die Schauspielerin und Sängerin Marlene Dietrich kombiniert mit den berühmten Chansons der Diva ließen die Liebe zwischen den beiden in der Aula zu neuem Leben erwachen.

Als weiteren Höhepunkt las Monika Sahre selbst geschriebene Fabeln vor. Die Deutsch- und Philosophielehrerin des ASG gab mit Humor und inhaltlicher Tiefe Denkanstöße unter anderem zu den Themen Selbstverantwortung und der Suche nach dem eigenen Weg.

Anschließend sang Max Schrebb, Abiturient des Jahrgangs 2008 und seit mehreren Jahren ehrenamtlich bei der Musikinitiative Hürth Rockt aktiv, Lieder von Danger Dan wie „Nudeln und Klopapier“, das die besondere Einkaufssituation zur Coronazeit in den Blick nimmt.

Nach diesem nachdenklich humorvollen Beitrag bot Pianist Christoph Schnackertz, der schon vor seinem Abitur 2003 als Schüler intensiv auf dem Flügel in der Aula geübt hatte, herausragende Interpretationen von Stücken von Frédéric Chopin. Ein wahrer Ohrenschmaus und krönender Abschluss eines ganz besonderen Abends.

Dass die vielen und variantenreichen kulturellen Highlights in einer angenehmen Atmosphäre genossen werden konnten, war vor allem dem engagierten Team um Silvia Urban und Sandra Czernik zu verdanken, das mit viel Einsatz für das leibliche Wohl sorgte.

Eine Mutter fasste den Abend treffend zusammen: „Herzlichen Dank für diesen wunderbar kurzweiligen und abwechslungsreichen Abend mit köstlichen kulturellen und kulinarischen Häppchen. Ein großes Lob an alle Protagonisten – auf, hinter, über und neben der Bühne –, die mit so viel Engagement diesen Abend geplant, vorbereitet und durchgeführt haben. Jederzeit gerne wieder!“

Und genau das wurde auch versprochen: Das Format, das 2014 anlässlich des 40. ASG Jubiläums schon einmal für positive Resonanz sorgte, soll künftig in kürzeren Abständen durchgeführt werden. Man darf gespannt sein!

Hier nun noch einige Eindrücke des Abends: